Die Ausgabe 2/2018 unseres neuen DFI-Magazins erschien zur ACHEMA im Juni 2018.
Fokusthema in diesem Heft ist entsprechend des großen Messethemas die Prozessindustrie. Auch hier hat das DFI viele Schnittstellen in seinen Forschungsprojekten.
Synthesegas aus erneuerbarer Energie und Kohlendioxid
Das Kopernikus-Projekt P2X1 wird die strategischen Ziele der »Energiewende« unterstützen, in der zum einen die CO2-Emissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um 40% bis 2020 reduziert werden sollen und zum anderen der Anteil der erneuerbaren Energien auf 35% des Strommixes bis 2020 und auf 80% bis 2050 ansteigen soll.
Angesichts der weltweiten Verknappung von Rohstoffen geraten bisher nicht ressourceneffizient
genutzte Energieträger wie beispielsweise Raffinerierückstände, Ölschlämme oder Ölsande ins Blickfeld als mögliche Ausgangsstoffe für die chemische Industrie.
Die Behandlung von Abwässern und Prozesswässern ist einer der Forschungsschwerpunkte der Arbeitsgruppe
Elektrochemie. Für ein umweltfreundliches Wassermanagement in kommunalen oder industriellen Kläranlagen sind schwer abbaubare organische Spurenstoffe, z.B. aus Arzneimittelrückständen, eine große Herausforderung. In herkömmlichen Kläranlagen können diese Spurenstoffe nicht oder nur unzureichend abgebaut werden.
Der Einsatz von neuartigen Katalysatoren macht das sogenannte Trockenreformierverfahren zur Synthesegasproduktion technisch sehr interessant. Bei dem Verfahren wird besonders hochwertiges Kohlenmonoxid (CO)-reiches Synthesegas mit einem H2/CO-Verhältnis zwischen 2:1 und 1:1 gewonnen, das gegebenfalls mit Wasserstoff aus der Elektrolyse auf die jeweils optimalen Verhältnisse verdünnt werden kann.
Das DECHEMA-Forschungsinstitut (DFI) betreibt seit mehr als 50 Jahren Korrosionsforschung und bietet damit optimale Voraussetzungen, um von den elektrochemischen Grundlagen und Messmethoden über nanotechnologische
Ansätze bis hin zu den Werkstoffwissenschaften mit Fokus auf Hochtemperaturwerkstoffe die notwendigen Expertisen zusammenzuführen. Um diese der Industrie in gebündelter Form anbieten zu können, werden sie nunmehr im DECHEMA-Zentrum für Korrosion und Korrosionsschutz
etabliert.
Die Chemie braucht neue, effiziente und nachhaltige Syntheserouten – Photokatalyse
ist die Lösung. Dabei wird Energie in Form von Licht in die Reaktion eingebracht. Photonen hinterlassen keine Rückstände in der Reaktion, und sie kann unter sehr milden Bedingungen durchgeführt werden, sogar bei Raumtemperatur. Da liegt die Kombination von Photokatalyse und Enzymkatalyse natürlich nahe, und die bietet einzigartige Vorteile.
Operation erfolgreich – Patient tot. Für ihre wirtschaftliche Nutzung in der Industrie müssen Mikroben biotechnologisch zu Hochleistungsproduzenten getrimmt werden.
Die »unnatürlich« hohen Produktkonzentrationen sind jedoch häufig toxisch für die Zellen. Die meisten Mikroben, wie etwa E. coli und Saccharomyces cerevisiae, reagieren hochempfindlich gegenüber Monoterpenoiden.
Redox-Flow-Batterien (RFB) sind eine neue und vielversprechende Technologie, um Speicherkapazität für erneuerbare Energien günstig bereitstellen zu können. Die Vorteile von Redox-Flow-Batterien liegen in der unabhängigen
Skalierbarkeit von Kapazität und Leistung und in der geringen Selbstentladung. In einer Vanadium-Redox-Flow-Batterie (VRFB) wird ausschließlich Vanadium in vier Oxidationsstufen für die Redoxpaare eingesetzt.
Aluminiumwerkstoffe spielen im konstruktiven Leichtbau in der Automobil- und Luftfahrtindustrie, bedingt durch ihre geringe Dichte von 2,6 – 2,8 g/cm3 und ihre guten mechanischen Eigenschaften, eine wichtige Rolle. Außerdem
weisen Aluminiumwerkstoffe im Allgemeinen eine
vergleichsweise hohe Korrosionsbeständigkeit auf. Diese ist allerdings nur in einem pH-Bereich von 4,5 – 8,5 gegeben, da bei niedrigeren oder höheren pH-Werten die das Substrat schützende Aluminiumoxidschicht aufgelöst wird.
Forschern des DECHEMA-Forschungsinstituts (DFI) ist es erstmals gelungen, aus CO2 und Strom mit Hilfe von Mikroorganismen Terpene als Basischemikalien herzustellen. Diese Forschungsarbeiten wurden im Januar in dem renommierten Journal Angewandte Chemie publiziert. Hier wurde der Stoffwechsel des Organismus Cupriavidus necator so verändert, dass dieser nun
in der Lage ist, das Terpen Humulen als Beispielprodukt herzustellen.