CO2 zu Terpenen aus Abgasen werden Basischemikalien

Bild Forschungsprojekt

Forschern des DECHEMA-Forschungsinstituts (DFI) ist es erstmals gelungen, aus CO2 und Strom mit Hilfe von Mikroorganismen Terpene als Basischemikalien herzustellen. Diese Forschungsarbeiten wurden im Januar in dem renommierten Journal Angewandte Chemie publiziert. Hier wurde der Stoffwechsel des Organismus Cupriavidus necator so verändert, dass dieser nun in der Lage ist, das Terpen Humulen als Beispielprodukt herzustellen.

Die biotechnologische Produktion von Kraftstoffen und Chemikalien hängt bisher hauptsächlich von Zucker als Kohlenstoff- und Energiequelle ab. Aufgrund von Preisschwankungen und der Diskussion »Nahrung oder Brennstoff« sind alternative Kohlenstoffquellen für die Herstellung von Biochemikalien zunehmend gefragt. Verschiedene Kohlenstoff- und Energiequellen wurden im letzten Jahrzehnt untersucht (z.B. Synthesegas, Methan, Lignocellulose). Ziel der Arbeitsgruppe Industrielle Biotechnologie ist die Entwicklung einer CO2-basierten Bioproduktion. Das Ausgangsmaterial CO2 kann aus Abgasen verschiedener emissionsintensiver Industrien wie Stahl- und Kraftwerken sowie aus anaeroben Vergärungsgsanlagen gewonnen werden. In Kombination mit nachhaltig erzeugtem Strom kann so eine nachhaltige Bioproduktion entwickelt werden.

Die Terpenoide (oder Isoprenoide) stellen die größte Klasse von Naturprodukten dar, die mehr als 40.000 verschiedene Strukturen umfassen. Die moderne industrielle Nutzung von Terpenoiden reicht von einigen hochwertigen Arzneimitteln über gängige Bestandteile von Körperpflege- und Kosmetikprodukten, preiswerten antimikrobiellen lösungsmittelartigen Inhaltsstoffen bis hin zu Biotreibstoffen. Aktuell arbeiten die Forscher am DFI an der weiteren Optimierung des Verfahrens.

Dr.-Ing. Dirk Holtmann

Bildquelle(n):Fotolia

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