Bereits im Labormaßstab erfordert der Transfer neuer biotechnologischer Entwicklungen in ein Produktionsverfahren die Berücksichtigung zahlreicher verfahrenstechnischer Parameter. Limitierende Prozessgrößen, wie Leistungs- oder Sauerstoffeintrag, müssen frühestmöglich in die Produktentwicklung bzw. -optimierung einfließen.
Das zweitägige Seminar Bioprozessentwicklung vermittelt die notwendigen Kenntnisse, um die Reaktions- und Transportprozesse in Produktionsreaktoren zu verstehen und Ergebnisse aus dem Labormaßstab für eine verfahrenstechnische Anlagenauslegung zu nutzen.
Es werden anwendungsnahe, einfach handhabbare Methoden zur Beschreibung und Skalierung vermittelt. Dies anhand konkreter Beispiele und Erfahrungen aus dem biotechnologischen Produktionsalltag und Laborbetrieb. Neben einfachen Berechnungen werden interaktive Bioreaktorsimulationen und Demonstrationsversuche inklusive praxisorientierter Auswertung der Ergebnisse vorgestellt.
Quereinsteigende in dem Bereich Bioprozesse/Bioverfahren, Naturwissenschaftler:innen, Chemieingenieur:innen, Projektmanager:innen, Techniker:innen, die mit der Entwicklung biotechnologischer Produkte zu tun haben und diese verfahrenstechnisch beschreiben und in eine Produktion transferieren bzw. ihre Kenntnisse um den Bereich Bioprozesse erweitern wollen.
Naturwissenschaftlich-technische Grundkenntnisse genügen zur erfolgreichen Teilnahme. Grundlegende mikrobielle und enzymatische Kenntnisse sind hilfreich, aber nicht zwingend notwendig.
Prof. Dr.-Ing. Nils Tippkötter promovierte nach seinem Studium der Chemie im Fach Bioverfahrenstechnik. Seit 2017 hat er die Professur Bioverfahrenstechnik und Downstream Processing an der FH Aachen inne. Zusätzlich zu den Kerngebieten der Professur lehrt er in den Bereichen Technische Chemie und Verfahrenstechnik. In Zuge seiner Tätigkeiten als Gruppen- sowie Nachwuchsgruppenleiter wirkte Prof. Tippkötter an einer Vielzahl industrieller Verbundprojekte im Bereich der Bioprozessentwicklung mit. Er ist auf die Auslegung von Bioreaktoren, Aufarbeitungswegen und den Einsatz nachwachsender Rohstoffe in Bioraffinerien spezialisiert.
Dr.-Ing. Sebastian Wiesen promovierte ebenfalls im Bereich Bioverfahrenstechnik. Derzeit leitet er den Fermentationsbetrieb der Corden Biochem GmbH am Standort Frankfurt am Main mit insgesamt ~3.000 m³ Fermentationsvolumen. Darüber hinaus ist er Projektleiter der gentechnischen Anlage und leitet die Technologietransfers im Bereich USP. Vor seiner Tätigkeit in der großtechnischen Bioproduktion war er bei der Direvo Industrial Biotechnology als Senior Scientist in den Bereichen Prozessentwicklung und Scale-up von Fermentationsprozessen, sowie Applikations- bzw. Produktentwicklung von Enzymformulierungen für den Einsatz in Bioethanolanlagen tätig.
9:00 Uhr bis 16:30 Uhr
inkl. Kursunterlagen und Teilnahmezertifikat
1.250 ,- € | |
1.235 ,- € | persönliche DECHEMA-Mitglieder |
Rabatte für Studierende/Doktoranden: auf Anfrage
(abhängig von Verfügbarkeit, Studierendenausweis als Nachweis erforderlich)
Vielbucher-Rabatte: auf Anfrage
(bei gleichzeitiger Anmeldung von mehreren Teilnehmenden aus demselben Unternehmen)
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