Geometrie und Reaktionsführung industrieller chemischer Reaktoren müssen im Spannungsfeld variable Kosten vs. fixe Kosten optimiert werden. Dabei werden die im Labor und Technikum oder in einem anderen industriellen Maßstab gemachten Erfahrungen übertragen. Dies geschieht mit dem Ziel, bei gleichem Umsatz und gleicher Selektivität, geringere spezifische Produktionskosten zu erreichen.
Die reaktionstechnische Dimensionierung führt zur Festlegung des notwendigen Reaktorvolumens bzw. der notwendigen mittleren Verweilzeit und der Prozessparameter wie Temperatur im Zulauf, Art der Temperierung sowie Druck und Molverhältnis der Reaktanten und ggf. notwendigen inerten Komponenten.
Die geometrische Verteilung des Reaktionsvolumens, z. B. das Verhältnis von Höhe zu Durchmesser oder die volumenbezogene Oberfläche des Apparats ergeben sich meist aus Überlegungen zum zulässigen Druckverlust sowie zum zuverlässigen und sicheren Abtransport der Reaktionswärme.
Die Beherrschbarkeit des Reaktors, also der Abstand des gewählten Betriebspunktes vom Runaway bzw. seine intrinsische Stabilität sowie das erwartete Verhalten bei Ausfall der Kühlung sind die Kriterien, die die Basisplanung dominieren.
Was man über Reaktionstechniker:innen und chemische Reaktoren noch wissen sollte:
Im Rahmen des Seminars werden Methoden zur Basisplanung chemischer Reaktoren vermittelt. Diese basieren auf der Lösung der relevanten Bilanzgleichungen für Material und Enthalpie. Ergänzt werden diese durch Anwendung ähnlichkeitstheoretischer Kennzahlen für z.B. den Wärme- und Stoffübergang. Der Designprozess wird durch Checklisten geführt und durch heuristische Regeln ergänzt.
Ziel des Seminars ist die Vermittlung der Methodenkompetenz der Auswahl und Dimensionierung industrieller chemischer Reaktoren.
Die Seminarteilnehmenden können nach der Teilnahme die Bilanzgleichungen für Material und Enthalpie analytisch oder numerisch lösen. Sie wenden Konzepte zur Beschreibung der Kopplung von Wärmetransport und Stofftransport mit chemischen Reaktionen an und sind in der Lage, optimale Prozessbedingungen im Spannungsfeld variable Kosten vs. fixe Kosten zu identifizieren. Sie können geeignete Reaktoren auswählen sowie die notwendigen Berechnungsschritte zur Reaktordimensionierung strukturieren.
Einführung
Stoffwerte und Mischungsregeln
Chemische Thermodynamik
Katalyse
Kinetik
Ideale Reaktormodelle
Reale Reaktormodelle
Reaktorauswahl
Basisplanung
Anwendungsbeispiele (Excel und Octave)
Thomas Rieckmann, Prof. Dr.-Ing.
Chemische Reaktionstechnik, Prozess- und Produktentwicklung
Institut für Anlagen und Verfahrenstechnik, Technische Hochschule Köln
Verfahrenstechniker:innen, Prozesstechniker:innen, Chemieingenieur:innen und Chemiker:innen aus allen Bereichen der Prozessindustrie, die sich mit der Auslegung chemischer Reaktoren beschäftigen.
Die Teilnehmerzahl ist auf 16 Personen begrenzt.
Vortrag und Diskussion mit Seminarunterlagen als pdf-Dokumente; Anwendungsbeispiele.
Sie benötigen ein Notebook mit MS-Excel und "Octave" (verfügbar für Windows und macOS).
09:00 - 10:00 Uhr
10:15 - 11:15 Uhr
11:30 - 12:30 Uhr
13:30 - 14:30 Uhr
14:45 - 15:45 Uhr
16:00 - 17:00 Uhr
inkl. Seminarunterlagen im pdf-Format und digitalem Teilnahmezertifikat
950,- € | |
935,- € | persönliche DECHEMA-Mitglieder |
Rabatte für Studierende/Doktoranden: auf Anfrage
(abhängig von Verfügbarkeit, Studierendenausweis als Nachweis erforderlich)
Vielbucher-Rabatte: auf Anfrage
(bei gleichzeitiger Anmeldung von mehreren Teilnehmern aus demselben Unternehmen)