Aufgrund der positiven Resonanz bieten wir im April 2019 einen Folgekurs an.
Zu den typischen verfahrenstechnischen Grundoperationen gehören Pumpen und Verdichter, Wärmetauscher, Rektifikation und chemische Reaktoren. Die Aufgabe der Regelung ist die gewünschten Zielwerte (z.B. Temperatursollwert) einzuhalten und die Wirkung eventueller Störungen (wie Laständerung) zu kompensieren. Der Regelungstechniker approximiert die Prozesse oft mit einigen einfachen Modellen und entwirft z.B. PID-Regelungen. Im Kurs werden praktische Methoden ohne höhere Mathematik zur experimentellen Modellbildung und zum Regelungsentwurf vermittelt. Typische Regelungsstrukturen werden für die Grundoperationen in Rohrleitungs- und Instrumentierungs-Fließbildern gezeigt. Ein Fallbeispiel zeigt, wie Mehrgrößenprozesse (wie z.B. Destillation) optimal mit prädiktiver Regelung geregelt werden können.
Download des Kursflyers "Prozessregelung verfahrenstechnischer Prozesse"
Die Kursteilnehmer werden in der Lage sein, anhand von Versuchen (Messungen im stationären Zustand, Auswertung von Sprungantworten) Modelltypen und Kennwerte zu ermitteln und die geeigneten Reglertypen und die Reglerparameter zu bestimmen. Des Weiteren werden übliche Regelungsstrukturen für typische verfahrenstechnische Prozesse, sowie gehobene Methoden, wie Modifikationen der PID-Regelung und prädiktive Regelung, kennengelernt.
Nach den Grundbegriffen der Regelungstechnik (Blockschaltbild, Führungs- und Störverhalten) werden typische Prozesse (Behälterfüllen, Mischprozess, Transportprozess, Wärmetausch, chemische Reaktion) mit deren Näherungsmodellen vorgestellt. Diese Prozesse werden mit Kennwerten (Proportionalbeiwert und Zeitkonstante) aus Sprungantworten charakterisiert. In Kenntnis dieser Werte werden PID-Regler entworfen und deren Parameter mit Faustformeln optimal eingestellt. Die klassische PID-Regelung wird erweitert, um den unterschiedlichen Anforderungen an Führungs- und Störverhalten gerecht zu werden. Die einschleifige Regelung wird erweitert (Störgrößenaufschaltung, Kaskaden-, Verhältnisregelung, usw.), um z.B. Störungen effektiver zu kompensieren. Es wird gezeigt, wie diese Strukturen in RI-(Rohrleitungs- und Instrumentierungs-)Fließbildern darstellbar sind. Die in der Praxis üblichen Regelungsstrukturen für typische verfahrenstechnische Operation (Pumpen, Verdichter, Wärmetauscher, Rektifikation und chemische Reaktoren) werden mittels RI-Fließbilder gezeigt. Immer häufiger werden die Sollwerte der Basisregelungen von APC-(Advanced Process Control-)Software optimiert. Als bekannteste Vertreter dieser Methoden wird die prädiktive (vorausschauende) Regelung vorgestellt, mit deren Hilfe Mehrgrößenprozesse (wie Destillation) unter Beschränkungen (wie Kühlleistung) mit Regelgrößenentkopplung und nach einem Optimierungskriterium betrieben werden können. Simulationen, Methodenvergleiche und Fallbeispiele illustrieren die vorgestellten Verfahren.
Robert Haber, Prof. Dr.-Ing.
Regelungs- und Prozessleittechnik, Prozessdatenanalyse
Institut für Anlagen- und Verfahrenstechnik, Technische Hochschule Köln
Verfahrenstechniker, Chemieingenieure, Chemiker und Maschinenbauer, Projektleiter der Prozessindustrie, Projektingenieure
Vortrag, Rechen- und Simulationsübung, Diskussion, ausgedruckte Seminarunterlagen
inkl. Kursunterlagen, Teilnahmezertifikat, Mittagsimbiss und Pausengetränke
900,-- € | |
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885,-- € | persönliche DECHEMA-Mitglieder |
DECHEMA-Haus
Theodor-Heuss-Allee 25
60486 Frankfurt am Main