Nach einem Paradigmenwechsel Ende des letzten Jahrzehnts hat sich die Prozessindustrie Mitteleuropas und Nordamerikas in großen Teilen auf die Entwicklung und Herstellung chemiebasierter Produkte ausgerichtet. Die Herstellung von Massenprodukten in kontinuierlich betriebenen Spezialanlagen verlagert sich in Richtung der Rohstoffquellen.
Chemiebasierte Produkte erreichen ihre hohe Wertschöpfung weniger aus einer optimierten Herstellung und der dazu notwendigen prozesstechnischen Spezialanlage. Chemiebasierte Produkte sind dann am Markt erfolgreich, wenn sie aktuelle Kundenbedürfnisse optimal erfüllen. Sie leiten ihre Alleinstellungsmerkmale aus besonderen Funktionen und den Ergebnissen intensiver F&E-Arbeiten ab. Chemiebasierte Produkte werden häufig in absatzweise betriebenen Anlagen hergestellt, die keine jahrzehntelange produktbezogene Prozessoptimierung durchlaufen haben. In der Regel wird dabei der Herstellprozess an die vorhandenen Ausrüstungsgegenstände angepasst.
Was eine Vielzahl chemiebasierter Produkte, wie z.B. ein ablösbarer Klebstoff für Etiketten, eine PET-Bierflasche, ein mikrostrukturiertes Pflanzenschutzmittel und ein Spezialshampoo mit Glitzereffekt gemeinsam haben, ist der Weg auf dem diese Produkte entwickelt wurden: Von der Analyse der Kundenbedürfnisse, über die Festlegung einer vorläufigen Produktspezifikation, über die Ideenentwicklung und Auswahl der Produktkonzepte bis hin zur Festlegung der endgültigen Produktspezifikation und Entwicklung des Herstellprozesses.
Im Rahmen des Seminars gehen die Seminarteilnehmer anhand einer Projektidee im Zeitraffer gemeinsam diesen Weg. Nach dem Seminar können die Seminarteilnehmer Methoden zur Entwicklung verfahrenstechnischer Produkte beschreiben, die einschlägigen Methoden und Werkzeuge anwenden und die Stärken und Begrenzungen der Methoden und Werkzeuge beschreiben und beurteilen. Das Gesamtziel des Seminars ist die Vermittlung der Methodenkompetenz „Entwicklung chemiebasierter Produkte".
Download des Kursflyers "Produktentwicklung - Von der Idee zum chemiebasierten Produkt"
Einführung - Produkte, Prozesse und Anlagen
Produktanforderungen
Ermittlung der Herstellkosten
Produktauswahl
Sensitivitäts- und Risikoanalyse
Prozessentwicklung und Maßstabsvergrößerung
Beispielprojekte der Produktentwicklung:
Thomas Rieckmann, Prof. Dr.-Ing.
Chemische Reaktionstechnik, Prozess- und Produktentwicklung,
Institut für Anlagen- und Verfahrenstechnik, Technische Hochschule Köln
Chemieingenieure, Prozesstechniker, Verfahrenstechniker und Chemiker aus allen Bereichen der stoffwandelnden Industrie
Die Teilnehmerzahl ist auf max. 16 Personen begrenzt.
Vortrag, Diskussion, Gruppenarbeit sowie ausgedruckte Seminarunterlagen als Tischvorlage. Die Seminarteilnehmer werden gebeten, ein Notebook mit Excel und einen Taschenrechner mitzubringen.
inkl. Vorlesungsunterlagen, Teilnahmezertifikat, Mittagsimbiss und Pausengetränke
750,-- € | |
---|---|
735,-- € | persönliche DECHEMA-Mitglieder |
DECHEMA-Haus
Theodor-Heuss-Allee 25
60486 Frankfurt am Main
Bildquelle: Thomas Rieckmann