Das DECHEMA-Korrosionszentrum bietet Werkstoff- und Korrosionsforschung aus einer Hand, von der Neuentwicklung von Werkstoffen und Schutzmaßnahmen über die Korrosionsuntersuchung und -prüfung bis zur Schadensaufklärung. Erfahren Sie mehr über das neue Angebot und die Leistungen im Interview mit Prof. Dr.-Ing. Wolfram Fürbeth und PD Dr.-Ing. Mathias Galetz, den Leitern des DECHEMA-Korrosionszentrum.
Mit dem DECHEMA-Zentrum für Korrosion und Korrosionsschutz (kurz: DECHEMA-Korrosionszentrum) bietet das DFI ein spezialisiertes Leistungsangebot im Bereich der elektrolytischen und Hochtemperatur-Korrosion für Industriekunden an. Wo liegen hier die Schwerpunkte?
Prof. Dr.-Ing. Wolfram Fürbeth: Die Besonderheit des DECHEMA-Korrosionszentrums liegt meines Erachtens in dem umfassenden Charakter unseres Angebotes. Von der Beratung bei der Auswahl korrosionsbeständiger Werkstoffe über die fundierte Analyse von Korrosionsschäden und ein umfangreiches Portfolio an Prüf- und Untersuchungsverfahren bis hin zur problemorientierten Entwicklung von Korrosionsschutzschichten decken wir hier die gesamte Breite an Fragestellungen der Korrosion ab, und das sowohl hinsichtlich elektrolytischer Korrosion als auch bei hohen Temperaturen. Darüber hinaus bewegen wir uns am DFI in einem einzigartigen Umfeld, in dem wir bei Bedarf auch auf die Expertise der Elektrochemiker, der Technischen Chemiker oder der Mikrobiologen in den anderen Arbeitsgruppen zurückgreifen können, um Fragestellungen ganzheitlich anzugehen. So können beispielsweise thermodynamische Berechnungen von Prozessbedingungen als Basis für die Bewertung des Korrosionsrisikos in einer Anlage dienen.
PD Dr.-Ing. Mathias Galetz: Zudem zeichnet uns ein sehr breiter Erfahrungsschatz aus. Dadurch, dass wir für verschiedenste Branchen tätig sind, ist es möglich, Querverbindungen zu sehen und so unseren Kunden optimal weiterhelfen zu können. Häufig bieten wir dadurch auch Lösungen, die aus anderen Industriebereichen stammen. Selbstverständlich ist dabei die unbedingte Vertraulichkeit der einzelnen Fragestellungen und eine schnelle und pragmatische Vorgehensweise in der Bearbeitung.
Welche Vorteile ergeben sich für Industriepartner?
PD Dr.-Ing. Mathias Galetz: Als großer Nutzen wird häufig gesehen, dass der bürokratische Aufwand zur Abwicklung von Aufträgen, von der Geheimhaltungsvereinbarung bis zur Rechnungsstellung oder Patentfragen bei uns deutlich geringer ausfällt als an manch größerer Einrichtung. Gerade bei zeitlich kritischen Fragestellungen ergibt sich daraus ein großer Vorteil. Des Weiteren liefern wir zu den Ergebnissen auch jeweils die Interpretation, die dadurch, dass wir im Korrosionsbereich die ganze Breite von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung abdecken, häufig tiefer geht, als das bei anderen Laboren der Fall ist. Dadurch lassen sich dann auch oft entsprechende Lösungswege aufzeigen.
Prof. Dr.-Ing. Wolfram Fürbeth: Ein weiterer Vorteil ist sicher die bereits dargestellte Breite des Angebotes, denn der Kunde muss sich keine Gedanken machen, welche Spektrallinie der Korrosion er denn nun benötigt, sondern kann mit nahezu jeder Fragestellung zu uns kommen. Ein weiteres Plus ist die hohe Flexibilität, mit der wir solche Fragen bearbeiten. Häufig sind für die Problemstellung des Kunden speziell entwickelte Prüfaufbauten notwendig, die wir mit unseren erfahrenen Technikern und der mechanischen Werkstatt kurzfristig gut realisieren können.
Welche Branchen sprechen Sie mit dem Angebot des DECHEMA-Korrosionszentrums an?
Prof. Dr.-Ing. Wolfram Fürbeth: Als DECHEMA-Korrosionszentrum sind wir natürlich der Chemischen Industrie und dem Anlagenbau besonders eng verbunden. Prinzipiell ist das Thema Korrosion und Korrosionsschutz aber für alle von Bedeutung, die für ihre Produkte oder Anlagen metallische Werkstoffe einsetzen. Jede Fragestellung im Bereich Korrosion und Korrosionsschutz ist zunächst einmal willkommen!
PD Dr.-Ing. Mathias Galetz: Das kann ich unterstreichen. In der Vergangenheit hatten wir viele Projekte aus der Automobil- oder Luftfahrtindustrie und deren Zulieferern oder auch dem Maschinen- und Kraftwerksbau. Zudem werden wir unter anderem von Werkstoffherstellern in die Qualifikation neuer Werkstoffe für aggressive Umgebungen eingebunden.
Das DECHEMA-Korrosionszentrum ist eng vernetzt mit den führenden Korrosionsgesellschaften – welche Synergien ergeben sich hierdurch?
Prof. Dr.-Ing. Wolfram Fürbeth: In der Tat gibt es hier eine enge Zusammenarbeit. Diese ergibt sich nicht nur daraus, dass die Geschäftsstellen der Gesellschaft für Korrosionsschutz, der European Federation of Corrosion und der World Corrosion Organization ebenfalls im DECHEMA-Haus beheimatet sind. Darüber hinaus sind wir, einer guten Tradition folgend, auch selbst an führender Stelle ehrenamtlich in diesen Gesellschaften tätig. Dadurch verfügen wir einerseits über exzellente Kontakte in die Fachwelt hinein, die wir auch im Kundeninteresse nutzen können, und bewegen uns andererseits stets auf dem aktuellen Stand der internationalen Korrosionsforschung.
PD Dr.-Ing. Mathias Galetz: Ein Vorteil der Vernetzung liegt vor allem darin, dass wir nicht nur die Bearbeitung einzelner Projekte anbieten können, sondern auch Schulungen, wie den Korrosionskurs, oder die Werkstofftabelle, die Daten zu vielen gängigen Korrosionsfragen enthält.
Prof. Dr.-Ing. Wolfram Fürbeth & PD Dr.-Ing. Mathias Galetz
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