Das Seminar vermittelt Methoden und Werkzeuge zur wirtschaftlichen Bewertung verfahrenstechnischer Projekte. Im Mittelpunkt stehen die systematische Schätzung von Investitionsausgaben und Produktionskosten sowie der Vergleich technischer Varianten im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit und technischer Machbarkeit. Ergänzend werden probabilistische Verfahren wie die Monte-Carlo-Simulation eingesetzt, um Unsicherheiten transparent zu machen und fundierte Entscheidungen auch in frühen Projektphasen zu ermöglichen.
All Engineering is Cost Engineering! Im Anlagenbau ist wirtschaftliches Denken kein optionales Extra, sondern eine zentrale Voraussetzung für tragfähige technische Lösungen. Die Frage ist dabei nicht, ob Produktionskosten berücksichtigt werden müssen, sondern wie früh im Entwicklungsprozess dies geschieht. Besonders in der Verfahrenstechnik zeigt sich immer wieder: Selbst technisch brillante Reaktionen oder Trennprozesse bleiben ohne wirtschaftliche Fundierung bedeutungslos – Papiertiger mit hohem Anspruch, aber ohne reale Umsetzungschance.
Genau an diesem Punkt setzt der Kurs an. Er vermittelt Ingenieurinnen und Ingenieuren sowie Chemikerinnen und Chemikern das methodische Rüstzeug, um technische Ideen frühzeitig auf ihre wirtschaftliche Tragfähigkeit hin zu überprüfen. Im Zentrum stehen dabei praxisrelevante Werkzeuge des Cost Engineerings, mit denen sich Ressourcen, Kosten, Risiken und die Wirtschaftlichkeit systematisch und nachvollziehbar bewerten lassen.
Die Teilnehmenden lernen, wie man Investitionsausgaben (CAPEX) und Betriebskosten (OPEX) nicht durch einen Blick in die Glaskugel ermittelt, sondern mithilfe wissenschaftlich fundierter Methoden belastbar schätzt. Anhand konkreter Fallbeispiele wird gezeigt, wie sich Prozessvarianten nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich bewerten lassen – und zwar nicht erst am Projektende, sondern bereits in frühen Planungsphasen.
Das Seminar verfolgt einen klar strukturierten, praxisorientierten Ansatz. Es liefert Werkzeuge, die direkt anwendbar sind – von klassischen Schätzverfahren über Kapazitätsabschätzungen bis hin zu Sensitivitätsanalysen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf probabilistischen Methoden: Durch den Einsatz der Monte-Carlo Simulation können Unsicherheiten systematisch analysiert, Varianten durchgerechnet und Risiken realistisch eingeschätzt werden. Das ermöglicht belastbare technische und wirtschaftliche Entscheidungen.
Gearbeitet wird dabei mit bewährten Tabellenkalkulationen und erprobten Verfahren. So richtet sich das Seminar an alle, die technische Entwicklungen nicht nur denken, sondern auch umsetzen wollen – wirtschaftlich tragfähig, methodisch fundiert und mit klarem Blick für die Realität industrieller Projekte.
Das Seminar befähigt die Teilnehmenden, technische Konzepte wirtschaftlich zu denken. Ziel ist es, praxisnahe Werkzeuge zur Kostenschätzung kennenzulernen und anzuwenden – von der groben Orientierung bis zur Sensitivitätsanalyse. So können Projekte frühzeitig und tragfähig auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft werden.
Einführung
Grundlagen der Kostenschätzung
Methoden der Kostenschätzung
Genauigkeit und Aufwand
Datenquellen und Werkzeuge
Praktische Berechnungsmethoden
Fallstudien
(Änderungen vorbehalten)
Der Kurs richtet sich an alle, die technische und wirtschaftliche Kompetenz verbinden möchten: an Personen aus den Ingenieur- und Naturwissenschaften – etwa Verfahrenstechnik oder Chemie – mit Aufgaben in Planung, Entwicklung oder Forschung, ebenso wie an Fachkräfte aus dem Engineering oder Betrieb mit Verantwortung für wirtschaftliche Bewertungen und Kostenschätzungen.
Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt.
Vortrag, Diskussion, Berechnungsbeispiele sowie Seminarunterlagen als pdf-Dokumente.
Prof. Dr.-Ing. Thomas Rieckmann
Prozessentwicklung und Reaktionstechnik
Technische Hochschule Köln, Institut für Material- und Prozesstechnologie
Teilnahmegebühr
995,00 €
Teilnahmegebühr - Gruppenbuchung ab 5 Personen
945,00 €
Teilnahmegebühr - Studierende / Doktoranden
abhängig von Verfügbarkeit, Nachweis erforderlich
495,00 €
inkl. Seminarunterlagen im pdf-Format, Teilnahmezertifikat, Mittagsimbiss und Pausengetränke
DECHEMA-Haus
Theodor-Heuss-Allee 25
60486 Frankfurt am Main
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