Wie bei fast allen chemischen Prozessen beginnt auch die Entwicklung von Wasserstoff-Elektrolyseuren im Labor. Aber der Sprung in den industriellen Maßstab ist alles andere als trivial, sondern aufwendig, teuer und voller Stolperfallen.
Größere Prototypen zu bauen und zu testen, ist aus Zeit- und Kostengründen selten machbar. Stattdessen tastet man sich mit kleineren Modellen und gezielten Experimenten an das große Ganze heran – mit dem Ziel, sowohl die Geometrie als auch die Prozessparameter besser zu verstehen und weiterzuentwickeln.
Dabei gilt: Je größer der Maßstab, desto kleiner wird im Verhältnis die Oberfläche, das ist ungünstig für den Wärme- und Stofftransport. Und genau deshalb ist Scale-up keine simple Sache mit Lineal und Taschenrechner, sondern eher ein Balanceakt zwischen Physik, Erfahrung und gesundem Menschenverstand.
Die typischen Schritte bei der Maßstabsvergrößerung sind:
Jede dieser Phasen bringt eigene Herausforderungen mit – unterschiedliche Ziele, unterschiedliche Fragen. In diesem Kurs schauen wir uns diese Übergänge im Detail an. Ein wichtiges Werkzeug dafür ist die Ähnlichkeitstheorie. Klingt erstmal trocken, liefert aber handfeste Vorteile: Mit Hilfe von dimensionslosen Kennzahlen lassen sich Modelle entwickeln, die unabhängig von Größe oder Material funktionieren – solange man weiß, wie die relevanten Proportionalitäten zusammenhängen. Das funktioniert am besten mit einer Mischung aus Erfahrung, Experimenten und klarer Methodik.
Im Seminar lernen Sie, wie man solche Kennzahlen aufbaut, ihre Bedeutung einordnet und ihre Grenzen kennt. Außerdem geht es darum, zu erkennen, wann reine Ähnlichkeit nicht mehr reicht – und wann man besser hybride Methoden einsetzt – also die Ähnlichkeitstheorie mit der Lösung von Bilanzgleichungen kombiniert.
Weiterführender Kurs / Online-Seminar (Zoom), 2 Tage (9.00-17.00 Uhr)
Dr. Nicky Bogolowski | DECHEMA-Forschungsinstitut, Frankfurt/Main |
---|---|
Prof. Dr.-Ing. Thomas Rieckmann | Technische Hochschule Köln, Institut für Anlagen und Verfahrenstechnik (Kursleitung) |
Dr. Claudia Weidlich | DECHEMA-Forschungsinstitut, Frankfurt/Main |
Der Weiterbildungskurs wurde im Rahmen des Wasserstoff-Leitprojektes H2Giga konzipiert und entwickelt:
Geldgeber: | Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) |
---|---|
Förderkennzeichen: | 03HY101B |
Vorhabenbezeichnung: | Verbundvorhaben H2Giga_TPE –Technologieplattform Elektrolyse: Teilvorhaben Bedarfsgerechte Weiterbildung |
Laufzeit: | 01.04.2021 – 30.09.2025 |
Partner: | DBI – Gastechnologisches Institut Freiberg |
Bearbeiter: | Torsten Huß, Dr. Claudia Weidlich |
inkl. digitale Kursunterlagen und Teilnahmezertifikat
1.250,00 EUR | Teilnahmegebühr |
---|---|
1.185,00 EUR | Teilnahmegebühr - Gruppenbuchung ab 5 Personen |
1.125,00 EUR | Teilnahmegebühr - H2Giga Projektpartner bis 31.12.2025, Nachweis erforderlich |
625,00 EUR | Teilnahmegebühr - Studierende / Doktoranden abhängig von Verfügbarkeit, Nachweis erforderlich |