Anerkannt als Weiterbildungskurs für Störfallbeauftragte im Sinne der 5. BImSchV
Die Betrachtung störungsbedingter Stoff- und Energiefreisetzungen aus Anlagen der Prozessindustrie ist im Zusammenhang mit der Erstellung von Sicherheitsberichten gemäß Störfall-Verordnung gefordert (Betrachtung von Störfallszenarien). Eine ähnliche Betrachtung ist im Hinblick auf raumbedeutsame Planungen im Umfeld eines Betriebsbereichs erforderlich (Ermittlung des angemessenen Sicherheitsabstands). Die Freisetzung und atmosphärische Ausbreitung toxischer Substanzen sowie die Ausbreitung von Energien bei Bränden (Wärmestrahlung) und bei Explosionen (Druckwelle) sind dabei zu berücksichtigen. Eine naturwissenschaftlich fundierte Beschreibung des Ausbreitungsverhaltens von Substanzen in der Atmosphäre bei Schadensereignissen, abhängig u. a. von Wetterbedingungen und Geländeeigenschaften, findet zudem Anwendung für Belange der Gefahrenabwehr und des Bevölkerungsschutzes.
Der Kurs vermittelt die fachliche Basis und Vorgehensweisen für derartige Betrachtungen. Eine wesentliche Grundlage bildet das vor kurzem in überarbeiteter Form herausgegebene DECHEMA-/ProcessNet-Statuspapier „Auswirkungsbetrachtungen bei störungsbedingten Stoff- und Energiefreisetzungen in der Prozessindustrie – Methodenübersicht und industrielle Anwendung“, das zuvor als Statuspapier „Quelltermberechnung“ veröffentlicht wurde.
An zahlreichen Beispielen werden die Berechnungsgrundlagen und Methoden angewendet und erläutert. Der Kurs vermittelt dabei einen Einblick in die Vertrauensbereiche solcher Berechnungen, in die Bedeutung von Konventionen beim Umgang mit Eingangsparametern und Beurteilungswerten sowie ein Grundverständnis für die möglichen Auswirkungen der Modellauswahl und der gewählten Einflussgrößen auf das Ergebnis.
Die Darstellung des immissionsschutzrechtlichen Rahmens solcher Betrachtungen und die Erwartungen aus der Sicht einer Behörde an die Dokumentation der Annahmen, der verwendeten Eingangsparameter und an die Präsentation der Ergebnisse runden den Kurs ab.
Die Kursteilnehmenden sollen in die Lage versetzt werden, Auswirkungsbetrachtungen für die in der Praxis vorkommenden Szenarien durchzuführen. Hierfür werden etablierte Modelle vorgestellt und deren Einsatzbereich durch Beispielrechnungen erläutert.
Gasausbreitungsberechnungen nach der VDI Richtlinie 3783 sind Stand der Technik. Die Verwendung der Richtlinie, insbesondere die Kopplung mit anderen Modellen wird erläutert und die Einsatzgrenzen diskutiert. Da sich die Richtlinie in der Überarbeitung befindet, wird ein Ausblick auf die neue Modellierung gegeben.
Mit der zur Verfügung stehenden zunehmenden Rechnerleistung treten immer mehr komplexere Gasausbreitungsmodelle in den Fokus. Durch die Vorstellung von Anwendungsbeispielen und Anwendungsgrenzen soll ein erster Überblick gegeben werden.
Ermittlung und Beschreibung von Störungsszenarien
Ermittlung von Freisetzungsflächen
Massenströme bei Stofffreisetzungen unter Druck
Massenströme aus Sprays und Lachen
Explosionen
Massen- und Wärmeströme bei Bränden
Ausbreitung von Freistrahlen
Ausbreitung von Gasen in der Atmosphäre: Modelle der Richtlinie VDI 3783
Moderne Methoden der Ausbreitungsprognose luftgetragener Schadstoffe
Beurteilungswerte für Auswirkungsbetrachtungen bei luftgetragenen Substanzen
Beispielrechnungen für vollständige Szenarien
In Expertenvorträgen werden die notwendigen Grundlagen, Herkunft der Gleichungen, die experimentelle Basis und Anwendungsbeispiele für die einzelnen Themengebiete bereitgestellt sowie spezielle Aspekte der Stoff- und Energiefreisetzung behandelt. Gelegenheit zur Diskussion besteht nach den jeweiligen Vorträgen, in den Pausen, während des Mittagessens sowie in einer abschließenden Diskussionsrunde.
Der Weiterbildungskurs richtet sich an Ingenieur:innen und Naturwissenschaftler:innen, die in der Industrie, in Forschungseinrichtungen, an Universitäten und Hochschulen insbesondere in den Bereichen Verfahrensentwicklung, Planung, Umweltschutz und Anlagensicherheit tätig sind. Weitere Interessent:innen sind verantwortliche Anlagenbetreiber, Mitarbeitende von staatlichen Überwachungs- und Genehmigungsstellen, Berufsgenossenschaften, unabhängige Prüf- und Beratungsinstitute sowie Ingenieurbüros für Anlagensicherheit.
Dipl.-Ing. Rubens Ballenweg | BASF SE, Ludwigshafen |
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Georg Berghammer | consilab Gesellschaft für Anlagensicherheit mbH, Frankfurt am Main |
Dr.-Ing. Abdel Karim Habib | Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin |
Dipl.-Ing. Margit Hahn | Evonik Operations GmbH, Marl |
Mark Hailwood | LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg |
Dr.-Ing. Dariusz Jablonski | Bayer AG, Leverkusen |
Prof. Dr.-Ing. Bernd Leitl | Universität Hamburg |
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Seifert (Kursleitung) | Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, Oberhausen |
DECHEMA-Haus
Theodor-Heuss-Allee 25
60486 Frankfurt am Main
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inkl. digitale Seminarunterlagen, Mittagsimbiss, Getränken und Teilnahmezertifikat
1.300,00 € | |
1.285,00 € | persönliche DECHEMA-Mitglieder |
Rabatte für Studierende/Doktoranden: auf Anfrage
(abhängig von Verfügbarkeit, Studierendenausweis als Nachweis erforderlich)
Vielbucher-Rabatte: auf Anfrage
(bei gleichzeitiger Anmeldung von mindestens fünf Teilnehmenden aus demselben Unternehmen)