Rektifikation ist die dominierende Grundoperation der Prozesstechnik zur Aufbereitung fluider Gemische. Rektifikationskolonnen werden in Raffinerien, in der Petrochemie und in der chemischen Industrie zur Stofftrennung von leicht- bis schwer-siedenden Gemischen genutzt. Dabei können sehr unterschiedliche Reinheitsanforderungen vom einfachen Lösungsmittel bis zum hochreinen Monomer erfüllt werden.
Der spezifische Energiebedarf der Produktaufbereitung durch Rektifikation dominiert häufig die Produktionskosten chemiebasierter Produkte. Im Zentrum der prozesstechnischen Auslegung und des Betriebs von Rektifikationskolonnen steht daher, dass Rektifikationskolonnen bei minimalen Produktionskosten betrieben werden müssen. Damit ist es essentiell, dass im Zuge von Machbarkeitsstudien und bei der Basisplanung sichergestellt wird, dass die prozesstechnische Auslegung im Spannungsfeld variable Kosten vs. fixe Kosten optimal positioniert wird.
Das Seminar beginnt bei der Berechnung der notwendigen Mischungsstoffwerte und Phasengleichgewichte und den empfohlenen Methoden zur Maßstabsvergrößerung. Sowohl das einschlägige Gleichgewichtsmodell zur Ermittlung der notwendigen Anzahl theoretischer Böden, als auch ein etabliertes Stofftransportmodell zur Bestimmung der notwendigen Stoffaustauschfläche werden vorgestellt und vertieft.
Die einschlägigen Modelle zur prozesstechnischen Auslegung werden anhand verschiedener industriell relevanter Trennaufgaben demonstriert:
Im Rahmen der hydraulischen Dimensionierung führen Betrachtungen zum Fluten der Kolonne zur Berechnung des Kolonnendurchmessers und des Druckverlustes.
Die vermittelten heuristische Regeln und Short-Cut-Methoden erlauben sowohl die Auslegung im Rahmen von Machbarkeitsstudien als auch die Bewertung von Angeboten von Apparatebauunternehmen.
Das Seminar wird abgerundet durch Ansätze zur Prozessintensivierung, wie die Nutzung von Trennwandkolonnen, von Stoffaustauschmaschinen (high g) und von Reaktionskolonnen.
Die einzelnen Berechnungen werden entweder mit einem Tabellenkalkulationsprogramm (Excel) oder mit einer Software zur Prozesssimulation (CHEMCAD) demonstriert.
Verfahrenstechniker, Prozesstechnischer, Chemieingenieure und Technische Chemiker aus allen Bereichen der Prozessindustrie, die sich mit der prozesstechnischen Auslegung und Maßstabsvergrößerung von Rektifikationskolonnen beschäftigen
Hinweis: Die Anzahl der Teilnehmer ist auf 16 Personen begrenzt.
Ziel des Seminars ist, Wissen zur prozesstechnischen Dimensionierung von Rektifikationskolonnen zu vermitteln. Im Fokus steht dabei sowohl die Fähigkeit, eine solche Auslegung unter Nutzung aktueller Software selbst durchzuführen, als auch ein Angebot eines Lieferanten auf Basis von Erfahrungsregeln und Short-Cut-Methoden zu überprüfen.
Prof. Dr.-Ing. Thomas Rieckmann
Prozessentwicklung und Reaktionstechnik
Institut für Anlagen- und Verfahrenstechnik, Technische Hochschule Köln
09:00 - 10:15 Uhr
10:30 - 11:30 Uhr
11:45 - 12:45 Uhr
13:45 - 14:45 Uhr
15:00 - 15:45 Uhr
16:00 - 17:00 Uhr
Vortrag, Diskussion und Lösung von Beispielaufgaben. Seminarunterlagen in Form von pdf-Dokumenten und Excel-Dokumenten.
inkl. Seminarunterlagen im pdf-Format und digitalem Teilnahmezertifikat
800,- € | |
785,- € | persönliche DECHEMA-Mitglieder |
Bildquelle: BASF SE