Behandlung von Prozess- und Abwässern

Bild Forschungsprojekt

Die Behandlung von Abwässern und Prozesswässern ist einer der Forschungsschwerpunkte der Arbeitsgruppe Elektrochemie. Für ein umweltfreundliches Wassermanagement in kommunalen oder industriellen Kläranlagen sind schwer abbaubare organische Spurenstoffe, z.B. aus Arzneimittelrückständen, eine große Herausforderung. In herkömmlichen Kläranlagen können diese Spurenstoffe nicht oder nur unzureichend abgebaut werden.

Daher werden neue Methoden und Ansätze benötigt, um schwer abbaubare Rückstände aus konventionell aufbereitetem Abwasser zu entfernen. Der Abbau der organischen Spurenstoffe kann mit dem sogenannten Advanced Oxidation Process (AOP) über
Radikale, die durch Reaktionen von Ozon oder Wasserstoffperoxid erzeugt werden, erreicht werden. Bor-dotierte Diamantelektroden (BDD) sind aufgrund ihrer gegenüber
herkömmlichen Elektroden höheren Überspannung für die Sauerstoffentwicklung in besonderem Maße geeignet, um Radikale zu produzieren. An den BDD können in
wässrigen Lösungen OH-Radikale, Peroxide, Ozon und Persäuren in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Lösung und den Reaktionsbedingungen elektrochemisch
erzeugt werden.

Die Arbeitsgruppe Elektrochemie befasst sich seit vielen Jahren mit dem oxidativen Abbau von Spurenstoffen. Die Forschung wird sowohl in bilateralen Kooperationen mit
der Industrie als auch in öffentlichen Projekten ( z.B. AiF, BMWi, BMBF) durchgeführt. Persistente Spurenstoffe wie z.B. der Entzündungshemmer Ibuprofen und das
Antiepileptikum Carbamazepin wurden bereits erfolgreich mit Hilfe von BDD abgebaut.

M.Sc. Ramona Simon, Dr. Claudia Weidlich, Dr. Klaus-Michael Mangold

Bildquelle(n):Fotolia

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